Was Italiener zu Ostern tun

Ostern ist ein bedeutendes religiöses Fest für Christen weltweit. In Italien spielt Ostern eine besonders wichtige Rolle im kulturellen und religiösen Leben der Menschen. Dieser Artikel gibt einen Überblick darüber, wie Italiener Ostern feiern und welche traditionellen Bräuche und Aktivitäten während dieser Zeit stattfinden.

Die wichtigsten Fakten

  1. Prozessionen am Karfreitag: Am Karfreitag finden abends festliche Prozessionen statt, bei denen das Kirchenkreuz zur Erinnerung an den Leidensweg Jesu durch die Straßen getragen wird.
  2. Ostermontag-Ausflüge: Am Ostermontag, auch bekannt als „Pasquetta“ (kleines Ostern), brechen viele Italiener zusammen mit Freunden und Familie zu einem Ausflug mit gemeinsamem Picknick auf. Dabei wird oft die „Torta di Pasquetta“ genossen, ein herzhafter Kuchen aus Blätterteig, gekochten Eiern, Ricotta und Spinat.
  3. Osteressen: Das Mittagessen nach der Ostermesse am Vormittag dauert in der Regel viele Stunden und wird mit Familie und Freunden genossen. Ein traditionelles Gericht ist das Osterlamm. Als süßer Abschluss des Essens wird die „Colomba pasquale“ serviert, ein Hefekuchen in Form einer Taube, der mit Mandeln oder Rosinen dekoriert wird. In den südlichen Regionen gibt es oft auch einen Reiskuchen, da Reis als Symbol der Fruchtbarkeit gilt.
  4. Osterprozessionen in Sizilien: Sizilien ist bekannt für seine zahlreichen Osterprozessionen und -feste. Von Palmsonntag bis Ostermontag finden in jedem Dorf, jeder Stadt und jeder Region verschiedene Prozessionen statt. Ein Beispiel ist die „Processione degli incappucciati“ (Prozession der Kapuzenträger) in Enna, bei der die Teilnehmer mit dreieckigen Kapuzen durch die Stadt ziehen. Jede Farbe der Kapuzen repräsentiert eine Bruderschaft.
  5. Eierzerschlagen in Urbania: In der Stadt Urbania in den Marken wird das kuriose Spiel „Punta e cul“ gespielt, bei dem es darum geht, Eier zu zerschlagen. Die Teilnehmer stellen ihre gekochten Eier in einer S-Form auf und versuchen, mit der Spitze ihres Eis das Ei des Nachbarn zu treffen. Das Ei, das am Ende noch intakt ist, gewinnt.

Die Osterwoche: Settimana Santa

Die Osterwoche in Italien, auch bekannt als Settimana Santa, ist eine Zeit intensiver religiöser Feierlichkeiten. Die Gläubigen besuchen häufig spezielle Gottesdienste und Prozessionen, die das Leiden, den Tod und die Auferstehung Christi darstellen. Diese Prozessionen finden in vielen Städten und Dörfern statt und sind oft von Musik, Gebeten und rituellen Handlungen begleitet.

Der Karfreitag: Il Venerdì Santo

Der Karfreitag ist einer der wichtigsten Tage der Osterwoche. An diesem Tag gedenken die Italiener des Leidens und des Todes Jesu Christi. Viele Menschen nehmen an Kreuzwegprozessionen teil, bei denen sie den Weg Jesu zur Kreuzigung nachempfinden. In einigen Regionen findet auch die Tradition des „Mistero“ statt, bei der biblische Szenen durch lebende Statuen dargestellt werden.

Das Osteressen: La Pasqua

Das Osteressen, bekannt als „La Pasqua“, ist ein weiterer Höhepunkt der Osterfeierlichkeiten in Italien. Es ist üblich, dass Familien und Freunde sich zu einem festlichen Mahl zusammenfinden. Eine traditionelle Speise zu Ostern ist das „Agnello al forno“, ein im Ofen gebratenes Lamm. Dieses Gericht symbolisiert das Opferlamm und erinnert an das Opfer Christi. Neben Lamm werden auch andere regionale Spezialitäten serviert, wie zum Beispiel „Torta Pasqualina“ (eine herzhafte Ostertorte) oder „Colomba di Pasqua“ (eine Osterkolumbe – ein süßes Hefebrot in Form einer Taube).

Osterspiele und Bräuche

Zu Ostern finden in Italien verschiedene Spiele und Bräuche statt, die oft von Region zu Region variieren. In einigen Gegenden ist das „Eiertitschen“ beliebt, bei dem hart gekochte Eier gegeneinander geschlagen werden. Derjenige, dessen Ei unbeschädigt bleibt, gewinnt. Eine weitere Tradition ist das „Scoppio del Carro“ in Florenz, bei dem ein mit Feuerwerkskörpern gefüllter Wagen entzündet wird, um eine gute Ernte zu symbolisieren.

Ostermontag: La Pasquetta

Der Ostermontag, bekannt als „La Pasquetta“, ist ein weiterer Feiertag in Italien. An diesem Tag verbringen viele Menschen Zeit im Freien, oft in der Natur oder bei Ausflügen mit Familie und Freunden. Es ist üblich, ein Picknick zu organisieren oder in Restaurants und Parks zu gehen, um den Frühling und die gemeinsame Zeit zu genießen.

Fazit

Ostern ist ein bedeutendes Fest in Italien, das sowohl religiöse als auch kulturelle Bedeutung hat. Die Italiener feiern diese Zeit mit intensiven religiösen Feierlichkeiten, traditionellen Gerichten und Bräuchen. Die Osterwoche und der Ostermontag bieten Gelegenheit für Gemeinschaft und Zusammensein. Indem sie ihre Bräuche und Traditionen pflegen, bewahren die Italiener ihre kulturelle Identität und feiern die Auferstehung Christi.

FAQs

Wie feiern Italiener Ostern?

In Italien ist Ostern ein wichtiges religiöses und kulturelles Fest. Die Feierlichkeiten beginnen am Palmsonntag und enden am Ostermontag.

Welche Traditionen gibt es in Italien zu Ostern?

Zu den italienischen Ostertraditionen gehören unter anderem die Prozessionen, die Ostermärkte, das Osteressen und das Eiersuchen.

Was wird in Italien zu Ostern gegessen?

Das traditionelle Osteressen in Italien besteht aus Lammbraten, Artischocken, Spargel und Eiern. Außerdem gibt es verschiedene Osterkuchen, wie zum Beispiel die Colomba Pasquale.

Was machen die Italiener am Ostersonntag?

Am Ostersonntag gehen die Italiener in die Kirche und nehmen an der Ostermesse teil. Danach treffen sie sich mit der Familie oder mit Freunden zum Osteressen.

Was machen die Italiener am Ostermontag?

Am Ostermontag ist in Italien ein nationaler Feiertag. Die Italiener verbringen den Tag mit der Familie oder mit Freunden und gehen oft auf einen Ausflug ins Grüne.

Wie lange dauern die Osterferien in Italien?

Die Osterferien in Italien dauern in der Regel zwei Wochen. Sie beginnen am Palmsonntag und enden am Ostermontag.